Die heutige deutsch-polnische Grenzregion gehört zu den Ergebnissen des Zweiten Weltkriegs. Ihre Anfangsgeschichte wurde buchstäblich " mit Blut und Tränen geschrieben". Das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen galt lange Zeit als belastet. Um die " Geister der Vergangenheit" endlich aus den Köpfen der Menschen zu verbannen, ist eine gegenseitige Annäherung geradezu unabdingbar.
Ungeachtet des von der DDR-Propaganda entworfenen " Ideal-Bildes", gab es in den ersten Jahren kaum grenzüberschreitende Kontakte zwischen der deutschen und polnischen Bevölkerung. Dieser Zustand änderte sich erst 1972, nach der Einführung des Visa-freien Reiseverkehrs. Bereits acht Jahre später, im Oktober 1980, wurde die offiziell " Oder-Neiße-Friedensgrenze" genannte Trennlinie zwischen den Völkern wieder weitgehend geschlossen. Die SED fürchtete, wohl nicht völlig zu Unrecht, ein Ausbreiten des " Solidarnosc-Bazillus".
Von einem wirklichen " Tauwetter" konnte man an dieser Grenze erst nach der deutschen Wiedervereinigung sprechen. Für die Region um Küstrin-Kietz und Kostrzyn trat dieser Zustand im Jahr 1992, nach der Eröffnung des Schienen-Grenzübergangs für den Personenverkehr, vor allem jedoch nach der Eröffnung des Straßen-Grenzübergangs, ein.
Seit dem 21. Dezember 2007 kann diese Grenze nun endlich auch kontrollfrei überschritten werden. Die polnische Grenzregion entwickelte sich im weiteren Verlauf immer mehr zu einem beliebten Ausflugsziel für Besucher aus ganz Deutschland und anderen Ländern Europas und der Welt. Vergangenheit und Gegenwart ergeben, im Kontext mit einer herrlichen Natur, ein ganz besonderes Gemisch. Dass man unbedingt erleben muss!